Aktuell 19.01.2009 (Archiv)
Rechnungshof: Kritik am ORF: Online einsparen
Der österreichische Rechnungshof übt in seinem offiziellen Bericht zum ORF harsche Kritik an dem öffentlich-rechtlichen Sender. Die Kontrolle durch Stiftungsrat sei äußerst mangelhaft.Seiten: [1] [2]
Auch die Errichtung einer eigenen Online-Direktion wird von den Prüfern unter den Kritikpunkten aufgeführt. Im Bericht wird eine Auflösung empfohlen, da die Internetangelegenheiten auch von der Tochtergesellschaft ORF Online und Teletext umgesetzt werden könnten.
Was den Bereich Sportrechte betrifft, fordert der Rechnungshof mehr Kostenbewusstsein vom ORF: Die Programmkosten im Sport sind laut Bericht zwischen 2004 und 2007 von 57 auf knapp 71 Mio. Euro gestiegen. Ein wesentlicher Teil davon gehe auf Rechte- und Lizenzkosten zurück. Daher empfiehlt der Rechnungshof künftig beim Abschluss von neuen Verträgen 'wirtschaftliche Gesichtspunkte und die Relation der Sendekosten pro Minute und erzielter Reichweite' zu beachten.
Optimierungsbedarf sehen die Prüfer darüber hinaus auch in den Bereichen Marketing- und Personalwesen sowie im Bereich der ORF-Technik, die innerhalb des Konzerns den größten Personalstand aufweise.
Auch die Kritik an den Gehältern der ORF-Führungsriege bleibt aufrecht. So sind die Jahresgehälter des Generaldirektors sowie der Direktoren jährlich mit Zustimmung des Stiftungsrates angehoben worden, obwohl in den Dienstverträgen keine Erhöhungen vorgesehen waren. Auch die finanzielle Entwicklung des Unternehmens insgesamt wird kritisch beurteilt.
Als negativ gewertet wird nicht zuletzt, dass der ORF-Generaldirektor bis zum Ende der Rechnungshofprüfung dem Stiftungsrat keine konkreten Vorschläge präsentiert habe, wie die nötigen Einsparungen umgesetzt werden könnten. In dem Bericht wird daher auch eine transparentere Finanzplanung nahegelegt.
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