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Aktuell  19.09.2010 (Archiv)

Abgaben auf Festplatten gefordert

Wieder einmal - nachdem die Verwertungsgesellschaften vor Gericht schon mehrfach gescheitert waren - fordern die Künstlervertreter Abgaben auf Computer-Festplatten. Als Ausgleich für Privatkopien, die dort gespeichert seien, heißt es.

Wenn man heute Scanner, Drucker oder Speichermedien kauft, dann zahlt man mehr als das Produkt kostet. Neben der Steuer ist es die Urheberrechtsabgabe, die den Einkauf im Ausland vereitelt und das Shopping bei uns teurer macht. Die von den Verwertungsgesellschaften vertretenen Künstlern wird dieses Geld als Ausgleich dafür gegeben, dass die entsprechenden Medien und Geräte für Raubkopien und Privatkopien genutzt werden.

Alleine diese Tatsache ist umstritten wie das System der Verwertungsgesellschaften insgesamt. Und nun könnte die 'Umverteilung' eine neue Spielwiese erhalten. So sollen - heise berichtete - auch Festplatten in Österreich mit einer Abgabe belegt werden.



Sieben Verwertungsgesellschaften pochen auf neue Einnahmequellen. Gestaffelt nach Größe der Festplatten (eine automatische Progression durch steigende Kapazitäten nicht ausgeschlossen) sollen Kunden bis zu 44 Euro (inkl. Steuern) mehr für Festplatten bezahlen. Bei den sinkenden Preisen für Harddisks ein nicht unwesentlicher Faktor.

Abgesehen davon, dass Festplatten kaum für solche geschützten Materialien verwendet werden dürften (die meisten Platten sind in Servern, Bürorechnern und Geräten, die nicht für Multimedia geeignet sind), ist das Verteilungssystem der Verwerter auch noch eines, das an 'Leistung' gebunden ist - zB. verkaufte Einheiten oder Zeit im Radio. Und die Anbieter von den Inhalten verhindern immer effizienter mögliche Kopien - man denke an DRM, HDMI-Sperren und anderen Kopierschutz. Statt das System der Verwertungsgesellschaften zu überdenken versuchen diese (Austro Mechana, Literar-Mechana, LSG, VAM, VBK, VDFS und VGR machen den aktuellen Vorstoß) nun sogar neue Einnahmequellen zu erschließen.

Die Wirtschaftskammer als Vertreter des IT-Handels zieht einmal mehr vor Gericht, um das Unheil für die ohnehin schwächelnde Computer-Branche abzuwenden. Mehrmals war man damit schon erfolgreich, so hofft man auch diesmal trotz neuer Argumentation auf einen guten Ausgang. 30 Mio. Schaden für den Handel prognostizieren Experten bei Durchführung der Pläne der Verwerter. Und wieder einmal neue, regionale Eigenheiten in einem eigentlich freien Markt. Die wahren Geschädigten sind dabei aber wieder einmal die ehrlichen Kunden, die für Musik und Video zahlen, mit Kopierschutzverfahren gegängelt werden und dann noch für potentielle Kopien, die sie nicht machen, zur Kasse gebeten werden.

Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!

#Kopierschutz #Urheberrecht #DRM #Österreich



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mydza franz* 20.9.2010 16:25
Steuer auf Festplatten
Als Betreiber einer größeren Homepage habe ich Daten die mein geistiges Eigentum ist bzw. genehmigte Daten des Copywrightinhaber gespeichert. Für was ich dann Steuer zahlen soll, möchte ich gerne wiss ... [mehr!]
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