Aktuell 20.03.2012 (Archiv)
Wolkenkratzer aus Holz
Die kanadische Stadt Vancouver erhält ein Hochhaus der besonderen Art. Es wird aus Holz gebaut.Das Architekturbüro Michael Green Architecture plant aktuell die Errichtung eines 30-stöckigen Wolkenkratzers, der zukünftig die Skyline der Metropole zieren soll. Auch in Norwegen und Österreich hat das Team ähnliche Projekte am Start.
Firmenchef Michael Green bemängelt die über lange Zeit andauernde Vernachlässigung von Holz aus Baumaterial. Experte Thomas Baron von der Bauhaus-Universität Weimar sieht das Potenzial des Baustoffes im Gespräch mit pressetext ebenfalls nicht ausreichend genutzt, ortet aber einen positiven Trend bei Neubauten. '15 bis 20 Prozent der Kleingebäude werden aktuell aus Holz gebaut. Der Anteil steigt weiter an. Aufgrund der Umweltdebatte und steigender Energiekosten zeichnet sich hier eine gute Entwicklung ab.'
Für die Stabilität und Feuerfestigkeit der riesigen Konstruktion sollen eigens entwickelte und beschichtete Brettsperrholzblöcke bürgen, deren Schichten kreuzweise angelegt sind. Das Limit ist für Green hier aber noch nicht erreicht. 'Wir denken, wir können auch höher bauen als 30 Etagen', sagt er gegenüber CNN. 'Wir haben vor rund 100 Jahren damit aufgehört, Holz zu erforschen. Doch heute haben wir ein völlig neues System aus Massenholzerzeugnissen.'
Ähnlich sieht das auch Baron. 'Zur Wende ins 20. Jahrhundert ist Holz aufgrund zahlreicher neuer Baustoffe in den Hintergrund getreten', sagt der Materialexperte im pressetext-Interview. 'Man hat damals auch zu wenig auf den Verfalls-Schutz geachtet und auch die Brennbarkeit war ein Problem.' Er hält es daher für sehr sinnvoll, die Technologie wieder voranzutreiben, zumal Holz als Baustoff über zahlreiche, vorteilhafte Eigenschaften verfügt.
Sein Kollege, Bauingenieur Markus Jahreis, findet das kanadische Wolkenkratzer-Projekt ebenfalls interessant. Er hält das Material - unter Beachtung seiner spezifischen Eigenschaften - für durchaus geeignet um Hochhäuser aufzuziehen. 'Holz ist insbesondere für Biegeträger Beton in einigen Punkten sogar überlegen', schildert er. Zudem verbraucht die Herstellung von Zement eine große Menge Energie. Die Internationale Energiebehörde IEA rechnet pro zehn Kilogramm des Materials mit einem CO2-Ausstoß von sechs bis neun Kilogramm. Holz hingegen entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid und speichert es als Kohlenstoff.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Bau #Haus #Immobilien #Holz #Material #Kanada #Österreich
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Zement ohne CO2
Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine neue Methode entwickelt, die CO2-Emis...
Unabhängige Energie-Insel
Orsos Island arbeitet an einer Vision künstlicher, energieautarker Inseln. Diese sollen die Vorteile von ...
Hoch hinaus: 838m in 90 Tagen
Der Burj Khalifa soll innerhalb von 90 Tagen Bauzeit durch einen Wolkenkratzer in China vom Thron gestoße...
Material, das CO2 aufnimmt
Wissenschaftler haben ein neues Material entwickelt, das aufgrund seiner strukturellen Eigenschaften in d...
Norwegen wächst an Breivik
Norwegen geht äußerst mutig vor im Prozess, den es Oslo-Attentäter Anders Breivik derzeit macht - und wir...
9/11: Theorie zum Einsturz
Der Einsturz der New Yorker Twin Towers am 11. September 2001 geschah nicht durch Überhitzung der Stahltr...
Bau-Schau in der Praterstraße 1
Im Zuge der Bauarbeiten am Uniqa Hotel- und Geschäftsgebäude in der Praterstraße 1 kommt es heute zu eine...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |