Zeitung nur noch im Internet

Ganz ausgeschrieben nennt sich das ehemalige 'Blatt' Christian Science Monitor, das nun ganz auf das Internet vertraut:

CS Monitor

Dort hat die Tageszeitung auch viel zu bieten, der Schritt, deshalb gleich auf den Print-Titel zu verzichten, ist jedoch größere Aufmerksamkeit wert. Beim Monitor spricht man davon, mit diesem Weg das zweite Jahrhundert für das Traditionsmedium einzuleuten. Man will im Web weiter wachsen und seine Position sichern.

Anders als bei heimischen Versuchen - Täglich Alles blieb in Erinnerung - ist hier also nicht eine Abschaltung auf Raten geplant, sondern sogar der Ausbau der Möglichkeiten. Die Altlasten auf Papier schleppt man dazu nicht mehr mit.

Trotzdem stehen auch wirtschafliche Zwänge im Hintergrund der Entscheidung. Von den ehemals 200.000 Käufern blieben nur ein Viertel über, die Zeitung machte 15 Mio. Euro im Jahr Verlust.

Ganz auf Print verzichtet jedoch auch der Monitor nicht. Zur Tageszeitung im Web wird eine neue Sonntagszeitung gedruckt werden.

Der Monitor hatte als der evangelischen Kirche nahestehendes, aber unabhängiges Medium sieben Pulitzer-Preise eingeheimst. Auch sonst hat das Blatt einen guten Ruf und genießt viel Vertrauen. Nun gilt es, diese Werte auch im Internet zu vertreten und beizubehalten. Das Experiment wird sicher von vielen Beobachtet und könnte Nachahmer finden. Wahrscheinlich auch in Österreich.

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