Aktuelles 23.04.2012 (Archiv)
Satelliten für China
Die USA will die Ausfuhrbeschränkungen für Technologie lockern um den eigenen Unternehmen mehr Möglichkeiten im Handel mit China zu geben. Hochtechnologie soll so exportierbar werden.Das Handels- und Verkaufsverbot für Satellitenteile aus den USA könnte laut eines Vorschlags des Pentagons schon bald der Vergangenheit angehören, berichtet die Financial Times Deutschland. Bislang hatten nicht nur US-Hersteller mit den Konsequenzen der Regelung zu kämpfen gehabt. So hatte das Handelsverbot den technologischen Fortschritt weltweit behindert. Nun jedoch soll der Markt geöffnet und die Forschung angekurbelt werden.
Laut der bisherien Gestzgebung gelten in den USA Teile, die für den Bau von Satelliten geeignet sind, als Waffentechnik, was für die Hersteller in den vergangenen Jahren für große Einschränkungen im Handel gesorgt hat. So durften keine Teile nach China verkauft werden, obwohl gerade dort die Raumfahrt in jüngerer Vergangenheit immer mehr gefördert wird. Doch bis heute darf Waffentechnik nicht dorthin exportiert werden.
Auch die EU-Kommission hat sich mit der Frage beschäftigt, eigene Chips entwickeln zu müssen, anstatt einfach die fertigen Bauteile aus den USA zu importieren. Andere Unternehmen spezialisierten sich darauf, Satelliten ohne US-Bauteile zu konstruieren, um sie danach nach China zu verkaufen. Von einer Gesetzesänderung dürften deshalb in erster Linie US-Produzenten wie Boeing oder Space Systems/Loral profitieren. Denn sie hätten eine Reihe neuer potenzieller Großabnehmer für ihre Technologien.
Für den technologischen Fortschritt wäre die Freigabe des Marktes ebenfalls eine Triebfeder, sagen Experten. Die transatlantische Zusammenarbeit in der Raumfahrt würde unkomplizierter werden. Das Pentagon warnt jedoch auch vor möglichen Gefahren. Der technologische Fortschritt der Chinesen im Bereich der Raumfahrt sei rasant. Im Jahr 2010 hätte China bereits 15 Raketen gestartet - eine mehr als die USA. Europa hingegen kommt auf acht Starts. Spitzenreiter ist Russland: Von dort aus starteten bereits 31 Raketen ins All.
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