Geld & Finanzen 18.01.2013 (Archiv)
Aufschwung in Europa!
Der Euro steigt, die Wetten der Spekulanten drehen sich auf 'pro Europa'. Der Aufschwung am alten Kontinent ist unaufhaltsam, andere kommen dagegen in Bedrängnis.'2013 wird ein gutes Wirtschaftsjahr', sagt Philippe Ferreira, Anlagestratege der Société Générale, anlässlich einer Investorenkonferenz in Wien. Ein langsamer aber anhaltender Aufschwung für Europa sei zu erwarten, mit vielleicht Frankreich als überraschenden Sieger. Lokomotiven der Weltwirtschaft würden aber die Emerging Markets bleiben mit China und Russland an der Spitze. Der Experte empfiehlt ein Portfolio aus 50 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen, 15 Prozent Credits und fünf Prozent Währungen.
'Sollte die Rezession in Spanien und Italien milder ausfallen als angenommen, dann könnte sich laut Ferreira ein noch positiveres Bild für Europa abzeichnen. Die USA dagegen springen von einem Extrem ins andere.' Ferreira rät dennoch Bank-Aktien zu kaufen, um die US-Haushaltskonsolidierung zu nutzen. Immerhin betrage deren Zunahme 72 Prozent seit 1985, jene von Immobilien nur zehn Prozent. Extrem negativ bewertet er Technologie-Aktien der Amerikaner. Brasilien wiederum dürfte von guten Nachrichten aus den USA und China profitieren.
'Nahezu weltweit haben die Märkte mittels Geldpolitik Potenzial', so Ferreira. Chinas Wirtschaftswachstum hänge an der Metallindustrie und sei gut für europäische Aktienwerte, obwohl sich dessen BIP 2013/14 bei sieben Prozent einpendeln dürfte. 'Aber Achtung vor super teuren Währungen innerhalb der G10', warnt der Anlagestratege. 'Kaufen Sie Dollar und Yen.' In der Eurozone seien Aktien sehr attraktiv, vor allem aus den Branchen Infrastruktur, Telekom, Energie, Medien wie Banken. Abzuraten sei insbesondere von Versicherungstiteln.
Für die Eurozone bewirkte laut dem Vermögensberater die Draghi-Ankündigung der umfassenden Staatenrettung einen Stimmungswandel unter US-Investoren und wird 2013 für anhaltende Investitionen in europäische Aktien sorgen. Positiv wirke zudem ein Ausgleich an der EU-Peripherie und auch der griechische Sparkurs zahle sich langsam aus. Erträge aus Anleihen der Eurozone entwickeln sich weiter vom Dollar weg und selbst spanische Anleihen dürften fetter werden, wenn die EZB/ESM-Käufe anlaufen.
Ein 'gemeines Spiel' bleiben hingegen die Preise für Aktien in der Eurozone, deren Kurs gegenüber US-Titeln aktuell ein 40-Jahrestief markiert. 'Die Aktien sämtlicher Branchen der Eurozone sind günstiger zu haben als in den USA', weiß Ferreira. Europäische Finanztitel dürften zudem wohl outperformen, da US-Geldfonds auf Europas Banken zurückkehren und auch ein 'elastischer' Bankensektor bevorstehe. 'Unerwarteter Sieger all dieser Entwicklungen könnte Frankreich sein', erklärt der Finanzexperte.
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