Zeitung heißt oe24

Zwar bleibt die Kaufzeitung weiterhin unter dem Titel 'Österreich' bestehen, doch damit dürfte diese Marke eher am Rande der Öffentlichkeit agieren. oe24 hingegen wird über alle Mediengattungen hinweg im Fellner-Imperium benutzt, TV und Radio liegen ja ebenfalls als 'oe24'-Name vor, das Internet sowieso.

Hintergrund sei der Nachteil in der Erhebung der Reichweiten von Medien, wo Medienmarken, die Nutzen aus anderer Bekanntheit ziehen, in der Befragung leichter genannt werden. Nun soll also auch oe24 überproportional oft einfallen, wenn danach gefragt wird - selbst wenn das aus Bekanntheiten aus anderen Kanälen geschuldet ist.

Kreativer Umgang mit Studien und Statistiken ist in der Medienbranche nicht unüblich - und bei oe24 zumindest seit der Integration der großen Wetter-Website auch in der Branche ein belächelter Fakt. Diesmal könnte neben der Aufwertung der Zahlen aber auch ein anderer Bonus winken, wenn man Österreich als reine Kaufzeitung führt: Die Presseförderung war der Kaufzeitung bisher verwehrt, weil der Gratis-Anteil zu hoch war. Als eigenständige Medienmarke dürfte es Österreich leichter haben, an das Geld vom Staat zu kommen.

Wie wenig 'Österreich' in der oe24/Österreich-Kombi enthalten ist, zeigen die Zahlen der Auflagekontrolle: 6200 Hefte werden im Einzelhandel unter der Woche verkauft, 23600 im Abo. Die Krone hat zum Vergleich 630000 Abos und nochmal über 100000 Verkäufe im Handel. Die messbaren Reichweiten werden sich daher künftig eher im oe24-Bereich abspielen, der nun stärker von der Nutzung der anderen Kanäle - etwa der Website der Zeitung - profitieren wird.

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