Tipp 20.01.2014 (Archiv)
Wolken über Österreich
Und zwar gute Wolken. Mit Wetter hat das ganze aber wenig zu tun, eher schon mit Servern, Rechenzentren, Datenschutz und ähnlichen Dingen. Seit die Wolken außerhalb des Landes im Zeichen von NSA und Snowdens Enthüllungen stehen, wird das Thema heißer.Alles Themen und Stichworte in der Relevanz für Unternehmen, doch besser der Reihe nach: Wissen Sie eigentlich, wo Ihre Website liegt? Natürlich wissen Sie, wie die Adresse Ihrer Homepage ist. Vielleicht kennen Sie auch noch den Dienstleister, der sie speichert. Aber den echten Standort der Rechner, die Ihre Website in das weltweite Netz einspeisen, kennen Sie wohl nicht wirklich, außer Sie haben sich in den Verträgen mit den Providern abgesichert.
Wir leben heute in der Cloud. Die 'Wolke' - was den Titel erklärt - ist dabei eine Art Blackbox mit Anschluss an das Internet, in der Applikationen laufen, Server speichern, Daten verarbeitet werden. Man wirft Inhalte rein, gibt Befehle mit und bekommt Ergebnisse heraus. Cloud Computing mit verteilten 'anonymen' Rechenzentren war Trend der letzten Monate. Das kann höchst komplex ablaufen, wie bei Amazon, deren gesamte Infrastruktur 'cloudy' ist, oder wie bei Google, die ja fast alles über jeden zu wissen scheinen. Aber auch ganz einfach, wenn man eine Website hochlädt und andere sie ansehen können.
Unsicherheit in der Cloud
Wirklich sicher, wo seine Website liegt, ist in der Cloud kaum jemand. In der Regel werden die Mechanismen des Cloud Computing dafür sorgen, dass der günstigste oder effizienteste Ort gewählt wird. So landen Speicher-Zentren meist weit im Norden, um Kühlanlagen zu sparen. Oder in den USA, wo solche Dienste günstig sind (und durch rechtliche Vorgaben recht frei ausgestaltet werden können). Dass Ihre Website beim Upload bei einem heimischen Anbieter trotz .at-Adresse also in Schweden, der USA oder in Rußland liegt, ist nicht unwahrscheinlich.
Und nun wird es heikel. Ohne garantierte Server in Österreich ist wertvoller Inhalt der Website schnell nicht mehr greifbar. Technisch ist die Sache ja noch halbwegs zu bewerkstelligen, aber rechtlich? Die NSA-Affairen haben ja gezeigt, wozu US-Dienstleister gezwungen werden können. Was aber, wenn Kontaktdaten, die auf Ihrer Website eingegeben werden - oder schon reine Bewegungsdaten der User - nicht nur beim Provider landen, sondern auch bei Geheimdiensten und Kriminellen? Die Kritik an der Cloud wurde hier jedenfalls unüberhörbar. Unser Tipp zu Server aus Österreich: http://www.internex.at/de/server/
Der Ort ist wichtig im Internet
Der tatsächliche Standort verwendeter Server ist also durchaus nicht nur für die Performance einer Website von wesentlicher Bedeutung. Auch die rechtliche Seite ist höchst relevant, wenn man sicher gehen will oder muss. Cloud-Lösungen (oder Content-Netze, die für die Verbreitung im Web unabhängig vom Ort sorgen), sind heute stärker in der Kritik denn je.
Die Konsequenz ist für die heimische Wirtschaft um so besser - doppelt, weil es lokale Dienstleister bevorzugt und den Kunden wieder mehr Leistung vor Ort bringt. Anbieter wie der oben verlinkte haben die Server in Wien stehen, oft im 'Interxion' im 21. Bezirk, wo eine der Schaltzentralen des heimischen Web beheimatet ist. Von dort aus geht es in die Welt. Das Kabel des Servers ist aber definiert und führt in ein Server-Rack, das man auf Wunsch sogar besuchen kann. Und selbst wenn die NSA das auch kennen sollte: Als Betreiber einer Website hat man sich mit solchen Lösungen dem heimischen Recht unterworfen und ist auf der sicheren Seite. Haben sich die Wolken über diesem Thema nun verzogen?
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