Aktuelles 22.10.2020 (Archiv)
Journalismus ist wieder gefragt
In der Krise fühlen sich Menschen bei traditionellen Medien deutlich sicherer als im Social Web, wie eine Umfrage der Marketingfirma Newsworks zeigt.Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie schätzen zwei von drei Briten klassischen Journalismus mehr. Vor allem für Menschen unter 35 Jahren haben Zeitungen und Nachrichtensender im Fernsehen deutlich an Wert gewonnen.
'Gerade in unsicheren Zeiten ist es wichtig, Medien vertrauen zu können. Andernfalls erhalten Menschen ihre Informationen hauptsächlich auf Social Media und sind für irreführende Inhalte anfällig. Es ist wichtig, dass klassischer Journalismus dem Publikum gegenüber seriös auftritt. Er darf nicht reißerisch sein, wie es viele Postings auf Facebook und Co sind. Nur durch ernsthafte Berichterstattung können sie ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit geben', sagt Psychologe Dominik Rosenauer gegenüber pressetext.
Newsworks hat die Umfrage unter 1.135 Teilnehmern durchgeführt. Für 66 Prozent sind seit dem Anfang der Pandemie traditionelle Nachrichten wichtiger als zuvor. Bei den Befragten unter 35 Jahren trifft das sogar auf 77 Prozent zu, obwohl fast die Hälfte in der Krise häufiger Social Media verwendet. Sie fühlen sich bei einer Meldung, die sie in sozialen Netzwerken gefunden haben, weniger ängstlich, wenn diese auch in etablierten Nachrichtenmedien auftaucht.
Für drei Viertel der Umfrageteilnehmer ist vor allem die gute Struktur ein wichtiger Vorteil von klassischen Medien. Anders als im Social Web, werde das Publikum hier nicht mit Informationen bombardiert. Stattdessen sind Nachrichten auf verständliche Weise geordnet. 82 Prozent schätzen die Vielfalt an Informationen, die in klassischen Medien zu finden ist. Für sieben von zehn ist Journalismus für die Demokratie und die Gesellschaft unerlässlich.
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