Wirtschaft 21.03.2022 (Archiv)
Lieferketten straucheln
Der Überfall Russlands auf die Ukraine vor gut drei Wochen verschärft die Probleme in den Lieferketten der Weltwirtschaft enorm.Schon in der bundesweiten IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn meldeten 84 Prozent der deutschen Industriebetriebe mittlere bis erhebliche Lieferschwierigkeiten. Laut DIHK-Vizepräsident Ralf Stoffels und -Außenwirtschaftschef Volker Treier nehmen die bereits vor dem Krieg bestehenden Probleme weiter zu.
Laut DIHK-Sonderauswertung war bereits vor Kriegsausbruch eine deutliche Mehrheit der deutschen Unternehmen mit Problemen in ihren Lieferketten konfrontiert. Damit jedoch nicht genug: 'Inzwischen erreichen uns auf vielen Kanälen Rückmeldungen über eine starke Zunahme der Probleme', so Treier.
Ein erster Trend aus der laufenden DIHK-Blitzbefragung zu den wirtschaftlichen Folgen des Krieges zeigt: Rund 60 Prozent der Unternehmen melden zusätzliche Störungen in der Lieferkette und Logistik. Bereits zu Jahresbeginn hätten lediglich zehn Prozent der Betriebe mit einem baldigen Ende der Lieferketten-Probleme gerechnet, sagt der Experte für Außenwirtschaft. Inzwischen dürften es noch weniger sein.
Vor allem der deutsche Industriemittelstand leidet: 'Diese Unternehmen bekommen selbst weniger Vorprodukte oder - wie vor allem bei Energie - nur zu sehr hohen Preisen. Zugleich können sie die Kostensteigerungen nur teilweise an ihre Kunden weitergeben und selbst wegen der Verzögerungen in der eigenen Lieferkette immer schlechter liefern', verdeutlicht Stoffels.
Blicken wir nach Österreich, so finden wir aber auch positive Beispiele. Wenn etwa Europaletten nachhaltig produziert werden, dann bedeutet das auch einen Schritt hin zu einem Kreislauf, der den Rohstoff - in diesem Fall Holz - wiederverwertet und gut nutzt. Braucht es hierzu wenig neues Material macht das unabhängig von Lieferanten.
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